Was sind Legionellen: Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die im Wasser leben und Ursache für Infektionen sein können (Legionellose). Jedes Jahr zeichnen Legionellen in Deutschland für viele Todesfälle verantwortlich. Die Dunkelziffer bewegt sich bei mehreren tausend Toten.
Risikostellen sind dann gegeben, wenn diese krankheitserregenden Bakterien im warmen Wasser, welches über längere Zeit steht (Stagnation), fein zerstäubt werden.
Diese Stagnations-Bedingungen treten unter anderem in Warmwasserspeichern, Wasserleitungen und Boilern auf. Das Bad kann somit zur Gefahrenquelle bei einem möglichen Legionellenbefall werden. Im Jahr 2002 wurden in einer Studie von 399 Proben, die in Mehrfamilienhäuser entnommen wurde, 76 Proben positiv auf Legionellen getestet (Müller, E.: Legionellen – ein aktuelles Problem der Sanitärhygiene, 2008, S. 72).
Legionellen können sich im warmen Wasser optimal vermehren und vertragen eine Wassertemperatur von bis zu 50 Grad Celsius. Ab 55 °C sterben die Keime relativ schnell ab. Daher muss am Austritt von Warmwassererzeugungsanlagen ständig eine Temperatur von mindestens 60°C gehalten werden. Bei Anlagen mit Zirkulationsleitungen darf die Warmwassertemperatur im System nicht um mehr als 5 °C gegenüber der Austrittstemperatur absinken. Die Bakterien können an Dichtungen und anderen Kunststoffoberflächen wachsen – vor allem wenn sich dort ein Biofilm bildet, finden Legionellen ausreichend Nährstoffe, um sich schnell bilden zu können (Legionellen vermehren sich in Amöben. Diese Amöben bieten teilweise hunderte von Legionellen einen größeren Schutz vor äußeren Einflüssen, wie Desinfektionsmitteln).
Ab wann sterben Legionellen ab? Bei der thermischen Desinfektion wird der Warmwasserbereiter und das gesamte Leitungsnetz inklusive der Entnahmearmaturen für mindestens drei Minuten auf mehr als 71 °C erwärmt. Annahmen gehen davon aus, dass Legionellen bereits ab einer Temperatur von 55 °C absterben können.
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Die schwer verlaufende Legionärskrankheit (Legionellose) kann auf einen Legionellenbefall zurückgeführt werden. Unbehandelt kann diese Lungenentzündung die Gesundheit stark beeinträchtigen und bis zum Tod führen. So starben im Jahr 2021 in Baden-Württemberg sieben Menschen aufgrund einer Infektion mit Legionellen. Symptome bei einer Infektion können Husten, Übelkeit, Fieber und Gliederschmerzen sein.
Immer wieder tauchen in Deutschland Fälle auf, bei denen Legionellen für gesundheitliche Beeinträchtigungen verantwortlich gemacht werden können. Die Dunkelziffer ist dabei hoch.
Das Robert-Koch-Institut rechnet jährlich mit bis zu 10.000 Menschen, die an einer Lungenentzündung aufgrund von Legionellen erkranken. Das deutsche Kompetenznetzwerk für ambulant erworbene Pneumonien (CAPNETZ) schätzt die Zahl der Legionärskrankheit auf etwa 15.000 bis 30.000 Fälle pro Jahr.
Nach der Trinkwasserverordnung besteht die regelmäßige Untersuchungspflicht für Betreiber / Inhaber einer Trinkwasseranlage.
Aufgrund der Gefahr, die von Legionellen ausgehen kann, wurde erstmals ein technischer Maßnahmenwert in der Trinkwasserverordnung in 2011) für Legionellen festgelegt. Dieser liegt bei 100 Legionellen (KBE) pro 100 ml Wasser. Dies bedeutet, dass Ergebnisse, die höher als 100 KBE (Kolonie bildende Einheiten) ausfallen, verschiedene nachfolgenden Maßnahmen bedeuten (je nach Höhe der Belastung).